Erinnerungen an die DDR


Bezirk
KARL-MARX-STADT
(Sachsen)

Zentrum

Am Markt

1 Mai 1977

1 Mai 1977

Moskwitsch-408

Offizierklub der Garnison im Jahre 1977

Zeisigwaldschaenke

Neujahr 1978

Am Hochfeld

Rueckweg

Rueckweg



Der Bezirk Karl-Marx-Stadt ist der bevölkerungsreichste der DDR. Hinsichtlich der industriellen Bruttoproduktion steht er an zweiter Stelle (nach dem Bezirk Halle) in der Republik. Er besitzt die führenden Positionen im Maschinen- und Fahrzeugbau, in der Textil-und in anderen Zweigen der Leichtindustrie, die zusammen fast 70% der industriellen Bruttoproduktion des Bezirkes erbringen. Der hohe Verdichtungsgrad von Bevölkerung und Industrie wird vor allem in dem Ballungsgebiet von Karl-Marx-Stadt—Zwickau deutlich. Naturverhältnisse

Von der Grenze gegen die CSSR dachen sich das Erzgebirge und das sich westlich anschließende Vogtland nach Norden und Nordwesten allmählich ab. Ihnen ist das Erzgebirgische Becken in einer Höhenlage von 250 bis 400 m vorgelagert, das sich auf der Linie Karl-Marx-Stadt—Zwickau erstreckt. Jenseits des Beckens dehnt sich im Norden des Bezirks das Mittelsächsische Bergland mit Höhen bis über 350 m aus. Erzgebirge und Vogtland bieten mit ihren überwiegend flachgründigen, nährstoffarmen Böden und rauheren klimatischen Verhältnissen der Landwirtschaft insgesamt nur beschränkte Entwicklungsmöglichkeiten. Insbesondere die höheren Lagen sind neben der Waldwirtschaft nur noch für die Grünlandnutzung geeignet. Die meist sandigen Lehme des Erzgebirgischen Beckens und die Lößlehme des Mittelsächsischen Berglandes haben bei zugleich klimatisch wesentlich günstigeren Bedingungen demgegenüber erhebliche agrarische Produktionsvorteile. Der im Vordergrund stehende Ackerbau bringt hohe Erträge unter anderem bei Weizen, Futterpflanzen und Gemüse.

Von den Bodenschätzen sind im ehemals erzreichen Erzgebirge (der Name kündet noch davon) nur noch wenige Vorkommen wirtschaftlich bedeutsam. Auch die für die Entwicklung der Industrie lange Zeit sehr wichtigen Steinkohlenlager im Erzgebirgischen Becken zwischen Zwickau und Oelsnitz sind vollständig abgebaut (Ende 1977 Stillegung der letzten Zeche). Gesteine verschiedener Art, insbesondere für die Bauindustrie, stehen reichlich zur Verfügung.

Die seit längerer Zeit rückläufige Bevölkerungsentwicklung des mit knapp zwei Mill. Menschen bevölkerungsreichsten Bezirkes der DDR geht vor allem auf die besonders ungünstige Altersstruktur der Bevölkerung zurück. Sie äußert sich in dem größeren Anteil der höheren Altersgruppen, durch den der Bezirk Karl-Marx-Stadt den höchsten Rentneranteil und den niedrigsten Kinderanteil an der Bevölkerung unter allen Bezirken der Republik aufweist.

Die Bevölkerung im Bezirk, der nach der Hauptstadt Berlin mit 325 Ew./km2 die weitaus höchste Dichtezahl von allen Bezirken der DDR aufweist, konzentriert sich vor allem in dem großen Ballungsraum beiderseits der Linie Freiberg—Karl-Marx-Stadt—Zwickau— Reichenbach. Auf der Höhe von Karl-Marx-Stadt—Zwickau erfaßt das Ballungsgebiet die gesamte Nord-Süd-Erstreckung des Bezirkes von der Grenze gegen den Bezirk Leipzig bis zur Staatsgrenze gegen die CSSR. In den zentralen Teilen der Ballung, so in den Landkreisen Karl-Marx-Stadt, Stollberg, Hohen-stein-Ernstthal und Glauchau, übersteigt die durchschnittliche Dichte 400 Ew./km . In den Ballungskernen von Karl-Marx-Stadt und Zwickau liegt sie mit weit über 2000 Ew./km2 noch einmal beträchtlich höher.

Nach Nordosten in Richtung Freiberg wird das Ballungsgebiet zunehmend schmaler, so daß sich südöstlich und nördlich von ihm Gebiete mit geringeren Bevölkerungsdichten ausdehnen. Im Südosten liegen die erzgebirgischen Kreise Annaberg, Marienberg und Brand-Erbisdorf, die Dichte des letztgenannten beträgt nur wenig über 100 Ew./km2. Im Norden um Rochlitz und Hainichen schwankt sie um 200 Ew./km2. Südwestlich des Ballungsgebietes hat die Bevölkerungsdichte der Landkreise im Raum von Flauen, Oelsnitz und Klingenthal Werte zwischen 80 und 160 Ew./km2. Die hohe Bevölkerungsanzahl und die große Bevölkerungsverdichtung des Bezirkes zeigen sich in einer fortgeschrittenen Verstädterung. Mit 31 Städten von über 10000 Einwohnern steht der Bezirk Karl-Marx-Stadt an der Spitze aller DDR-Bezirke.

Eine Zone stärkster städtischer Entwicklung ist mit der genannten Ballungsachse Freiberg—Karl-Marx-Stadt— Zwickau—Reichenbach und ihrer Fortsetzung bis Flauen identisch. Von ihr gehen kleinere Städtelinien aus, die an Flußtäler gebunden, in die südlich benachbarten Mittelgebirgsräume des Erzgebirges und des Vogtlandes hineinziehen. Beispiele hierfür sind die Flöha mit den Städten Flöha und Olbernhau, die Zschopau mit Zschopau und Wolkenstein, die Zwönitz mit Stollberg und Zwönitz, die Zwickauer Mulde mit Aue und die Weiße Elster mit Oelsnitz, Adorf und Bad Elster. Den Talzügen benachbart liegen auf den Hochflächen weitere Städte, so Marienberg, Annaberg-Buchholz und Schneeberg. An die Ballungsachse schließen sich nach Norden und Nordwesten weitere Städtegruppen an, die vor allem in der Nachbarschaft von Karl-Marx-Stadt und Zwickau liegen: Limbach-Oberfrohna, Hohenstein-Ernstthal, Glauchau, Meerane und Crim-mitschau.

Von den Städten sind die Bezirksstadt Karl-Marx-Stadt und die mit ihr in der Ballungsachse bzw. deren Fortsetzung gelegenen Städte Zwickau und Flauen im Westen und Südwesten sowie Freiberg im Osten die größten Siedlungen des Bezirkes.

("DDR". Handbuch. Leipzig 1979)

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